Wie kommt es, dass Menschen im beruflichen Alltag die gleiche Situation als belastend, angemessen oder motivierend empfinden? Einen Erklärungsansatz bietet das Anforderungs-Kontroll-Modell (Job-Demand-Control-Modell). Zusammenfassend leitet es das subjektiv empfundene Stressempfinden aus der Kombination von Belastung und Entscheidungsspielraum ab. Hierbei wird ersichtlich, dass der Stress umso höher wird, je geringer das Maß der Selbststeuerung ist.
Vermutlich kann jeder diesen Zusammenhang bestätigen. Geht einem die Arbeit doch wesentlich leichter von der Hand, wenn man selber entscheiden kann wann und wie man die Arbeit erledigt.
Unsere Arbeitswelt sieht allerdings häufig anders aus: In Pflegeberufen werden die Aufgaben und Zeiten pro Patient genau vorgegeben, Arbeitsabläufe in Unternehmen sind überreguliert in dem Bestreben nach effizienten Prozessen, behördliche Anforderungen werden immer komplexer und komplizierter und lassen keinen Spielraum bei der Umsetzung. Bei gleichzeitig wachsenden Anforderungen durch z.B. Abbau von Arbeitsplätzen, Erwartung an ständige Erreichbarkeit, Multitasking etc., ist es nicht verwunderlich, dass die Zahl der Burnout-Fälle ständig steigt.
Um die psychische Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten, ist es daher wichtig, in beiden Dimensionen –Anforderung und Gestaltungsmöglichkeiten- die Weichen in die richtige Richtung zu stellen. Hierzu ein paar einfache Gedankenanstöße:
- Achten Sie als Führungskraft mehr auf das „Was“ und weniger auf das „Wie“ ein Mitarbeiter seine Arbeit erledigt
- Loben Sie Ihren Mitarbeiter
- Üben Sie konstruktive Kritik am Ergebnis der Arbeit, nicht am Weg wie das Ergebnis erreicht wurde
Sie werden sehen, dass bei Mitarbeitern die Zufriedenheit steigt und der Stresslevel sinkt. Auch als Führungskraft stellt sich Entlastung ein, denn weniger Mikromanagement bedeutet mehr Freiraum und Zeit sich um Wichtiges zu kümmern.
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